Diese historischen Ereignisse haben in Deutschland zum so genannten „Dualen Rundfunksystem“ geführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland in „Besetzungszonen“ zwischen den Siegermächten UdSSR, Großbritannien, USA und Frankreich aufgeteilt. Es bildeten sich zwei Blöcke (die später zur Teilung Deutschlands in zwei Staaten führten: BRD und DDR), die zunächst in allen Lebensbereichen des geteilten Landes die Kontrolle ausübten.

Die Massenmedien, insbesondere Fernsehen und Rundfunk, waren schon damals von großer Bedeutung.

Während Hitlers Herrschaft waren alle Medien „Sprachrohre des Regimes“ und verbreiteten ausschließlich Regierungspropaganda. Die erste Maßnahme zur Stabilisierung der Mediensituation war das „Verbot der Veröffentlichung von Nachrichten“ (der englische Begriff „blackout“ wird dafür verwendet). Die „Totenstille“ in den Medien dauerte 3 Monate lang an. In dieser Zeit versuchten die Alliierten zu entscheiden, wie das Mediensystem am besten zu organisieren sei. Für die DDR war sofort alles klar – die neue Republik folgte dem Beispiel der UdSSR, die im Wesentlichen dasselbe war wie während der Zeit des Nationalsozialismus, nur dass jetzt die Werte des Kommunismus verbreitet wurden. Um den heutigen Zustand der Medien in Deutschland zu verstehen, ist die Entwicklung des Systems in der BRD wichtig.

Das System der Zeitungsverlage setzte sich schnell durch – man beschloss, das System wiederherzustellen, das vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten bestand, d. h. ein System, das auf Pluralismus, größtmögliche Vielfalt, Privateigentum und regionale Ausrichtung ausgerichtet war.

Bei Fernsehen und Rundfunk war es komplizierter. Jedes der drei Länder, die Westdeutschland „regierten“, hatte seine eigenen Vorstellungen über die Organisation von Fernsehen und Hörfunk. Das Ergebnis war eine Art „Mischform“. Fernsehen und Radio in Deutschland wurden öffentlich-rechtlich (wie im Vereinigten Königreich), dezentralisiert (wie in den USA) und nicht an die Regierung oder Parteien gebunden (wie in Frankreich).